Frieden in vierzig Jahren: Herausforderungen und unsichere Prognosen
In: Die Zukunft des Friedens: Bd. 1, Eine Bilanz der Friedens- und Konfliktforschung, S. 381-410
Der Beitrag befasst sich mit den Schwierigkeiten, Prognosen für die Zukunft zu erstellen. Der Grund für diese Schwierigkeiten liegt darin, dass für die Benennung künftiger Entwicklungen eigentlich nur die Kenntnisse über bisherige historische Verläufe in die Zukunft hinein fortgeschrieben werden. Zunächst wendet sich der Autor den theoretischen Problemen von Prognosen zu, d.h. er diskutiert erkenntnistheoretische Fragen, Probleme der Interpretation, die Bedeutung des Erfahrungswissens und das begrenztes Lernen aus der Geschichte. Sodann geht es um die Prognose von Frieden als zentrale Forderung an die Politik. Neben dem Friedensverständnis sowie den Tendenzen über mögliche künftige Einstellungen, politische Bedingungen und Handlungsweisen der Akteure ist es das Ziel, mögliche künftige Konfliktpotentiale wie Bevölkerungswachstum und Verarmung, Kontrolle von Ressourcen, moderne Kommunikationstechnik und die Bedeutung des Staates zu diskutieren, die bei der Prognose der Bedingungen und Möglichkeiten des Friedens eine Rolle spielen. Abschließend wird der Frage nachgegangen, in welchem Umfang die heute diskutierten Konzepte (Sicherheitspolitik, Entspannungspolitik, Demokratisierung, Prävention und Intervention, Wirtschaftlicher Ausgleich) einer friedensorientierten Politik künftig dazu beitragen können, der Gefahr einer Gewaltanwendung zu begegnen. (ICH)